Projekte Zentralabteilung Wasserbau

Lauter, Suhl, Herstellen der ökologischen Durchgängigkeit (72014-016)

Die Lauter ist ein 10,5 km langer Fluss im Gebiet der Stadt Suhl in Thüringen. Sie entspringt westlich der Schmücke und südlich des Schneekopfes in unmittelbarer Nähe der Kreisgrenze zum Ilm-Kreis. Die Lauter ist ein Nebenfluss der Hasel und als Gewässer erster Ordnung eingestuft.

Das Projektgebiet befindet sich am östlichen Stadtrand der kreisfreien Stadt Suhl, im Stadtteil Goldlauter/ Heidersbach und liegt zwischen den Gewässer-km 3+600 und 6+350. Die Querbauwerke werden als LA 33, LA 33,5 bis LA 40 bezeichnet.

Die Lauter wird der Oberen Forellenregion (Epi-Rhithral) zugeordnet. Entsprechend wird dieser Bereich maßgeblich von drei Fischarten besiedelt: Bachforelle und Bachneunauge sowie Groppe als Begleitart. Laut Erkenntnissen der im Zuge der bereits zur Erstellung des Gewässerentwicklungsplans angestellten Betrachtungen, wurde im gesamten Maßnahmengebiet jedoch ausschließlich nur die Bachforelle angetroffen. Maßgeblich für die Durchwanderbarkeit (Durchgängigkeit) des Gewässers ist aber die Groppe.  

Ursache der eingeschränkten Wanderbewegung sind eine Reihe im Gewässer befindliche Hindernissen (Querbauwerke), wie z.B.,  Wehre, Abstürze, Durchlässe usw. die die Lebensräume für Fische und Makrozoobenthos örtlich begrenzen. Eine Wanderbewegung über diese Querbauwerke ist flussaufwärts nicht und flussabwärts nur eingeschränkt möglich.

Nach Vorgabe der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie (EG-WRRL) müssen alle Gewässer bis 2015 und unter Ausnutzung der Möglichkeit der Fristverlängerung bis spätestens 2027 einen guten ökologischen Zustand bzw. ein gutes ökologisches Potential erreichen. Dazu zählt insbesondere die Herstellung der ökologischen Durchgängigkeit.

Um die Defizite der Lauter zu beseitigen, ist es erforderlich, die Hindernisse dieses Fließgewässer wieder aquatisch durchgängig zu gestalten. Dazu sind Umbaumaßnahmen an insgesamt 9 Querbauwerken. Die Umsetzung weiterer Maßnahmen an der Lauter im Unterlauf verfolgen das Ziel der Herstellung der hindernisfreien Vernetzung von aquatischen Lebensräumen bis hin zur Mündung der Lauter in die Hasel.

Maßnahmen der Umgestaltung sind zum einen die Beseitigung der Hindernisse durch ersatzlosen Rückbau, aber auch der Bau komplexer Aufstiegsanlagen, wie die Errichtung von Sohlgleiten in aufgelöster Riegelbauweise. Diese bieten nicht nur für die entsprechenden Fischarten eine ungehinderte Wanderbewegung, sondern fügen sich ebenso gut in den bestehenden Gewässerlauf bzw. das Landschaftsbild ein.

Ansprechpartner: 

Zentralabteilung Wasserbau

Ulrich Kein

Telefon: (03693) 8439-49

Planungsansicht